Latex (Handschuhe)

Was ist das?
Latex ist ein natürlich vorkommender Rohstoff, der beim Einritzen der Rinde tropischer Kautschukbäume (Hevaea brasiliensis) austritt. Latex selbst ist ein Milchsaft, der für die Herstellung von Naturkautschuk und Gummi verwendet wird. Er dient der Herstellung von Handschuhen und Fingerlingen, welche im Reinraum eingesetzt werden. 
Synthetischer Latex wird im Unterschied zum natürlichen Latex aus Erdöl gewonnen. Darunter fallen beispielsweise die Materialien Nitril, Neopren, Polyisopren und Polyurethan.

Inhaltsverzeichnis

  1. Anwendungsbeispiel
  2. Verwendung
  3. Einzelnachweise
  4. Auswahl Produkte auf pure11

 

1. Anwendungsbeispiel

In Reinräumen gehören Handschuhe zur Grundausstattung der Bekleidung. Sie sollen Produkt und Menschen voreinander schützen. Je nach Einsatzgebiet werden unterschiedliche Anforderungen an die Handschuhe und insbesondere an deren Materialien gestellt. Latexhandschuhe besitzen eine hohe Reißfestigkeit und Elastizität und sind damit eine gut schützende Barriere gegenüber mikrobiologischen und toxischen Substanzen. Auch werden sie den hohen Anforderungen an reduzierte Partikel- und Ionenwerte gerecht. Da sie gammasterilisiert werden können, gibt es Latexhandschuhe auch in sterilen Ausfertigungen, wodurch sie in hoch kritischen Bereichen eingesetzt werden können. Aufgrund der schlechteren Resistenzen im Vergleich zu Neopren oder Nitril ist Natur-Latex aber in den sensibleren Bereich, und somit auch ganz speziell in der Zytostatikaherstellung, nicht zu empfehlen. Hierbei sollten lieber auf die synthetischen Latexalternativen zurückgegriffen werden. 

ACHTUNG! Auch in Bereichen, in denen ESD eine wichtige Rolle spielt, sollten Handschuhe aus Naturlatex keinesfalls eingesetzt werden. Das Material ist statisch insulativ. Das bedeutet, dass sie einen sehr hohen Oberflächenwiderstand aufweisen, was die Gefahr einer enormen Aufladung und deren unkontrollierten Entladung birgt. 
 

2. Verwendung

Die Umwandlung des flüssigen Latex in eine gummiartige Masse bezeichnet man als Vulkanisation. Dabei werden (auf mikroskopischer Größe) Brücken zwischen den Makromolekülen gebildet, welche den Aggregatszustand verändern. Um das Latex in Form eines Handschuhs oder Fingerlings zu bringen, werden handförmige Keramikformen mehrmals in die Latexflüssigkeit getaucht. Die Wiederholungen lassen die Handschuhe etwas dicker und stabiler werden. Nach dem Trocknen und Kühlen werden sie stichprobenartigen Qualitätskontrollen (AQL-Wert) unterzogen und nachfolgend verpackt. Je nach Einsatzgebiet werden die Handschuhe dann üblicherweise einfach oder doppelt verpackt.

Latexhandschuhe sind sehr komfortabel und ermöglichen ein ausgezeichnetes Tastgefühl, weshalb sie häufig und gerne im Reinraum getragen werden. Latex birgt allerdings das Risiko der Naturlatex-Protein-Allergie. Außerdem gibt das Material im Gebrauch durch den hohen Abrieb sehr viele Partikel an die Umgebung ab. Hier finden Sie weitere Infos zum Vergleich von Nitrilhandschuhen und Latexhandschuhen für den Reinraum.
 

3. Einzelnachweise

 

 

4. Auswahl Produkte auf pure11