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Autor:
pure11-Redaktion

Die Erfindung des Reinraums

Reinraum - reinheitstechnisch kontrollierte Bereiche
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Die Erfindung des Reinraums

Im Alltag wird uns nicht selten die Frage „Was ist denn ein Reinraum?“ gestellt. Unsere Interessenten und die Kunden der pure11 GmbH sind in zahlreichen Industrien und Branchen tätig. Anforderungen rund um Produkte und Ausstattung entwickelten sich im Laufe der Zeit stetig weiter.

Wo aber liegt der Ursprung unserer Branche samt ihrer Facetten und vielfältigen Möglichkeiten, mit der wir uns tagtäglich auseinandersetzen und wie fing alles an?

 

Der Reinraum und seine Geschichte

Willis Whitfield, ein Ingenieur der Sandia National Laboratories in Albuquerque, erfand den Whitfield-Ultra-Cleanroom - eine bahnbrechende Entwicklung. 
1961 hatte Whitfield für die Forschung die Aufgabe übertragen bekommen, die Verunreinigungen in den Laboren zu überprüfen und mögliche Verbesserungen zu entwickeln. Denn bis zu diesem Zeitpunkt gab es nur klimatisierte Räume, in denen die Luft turbulent herumwirbelte - turbulente „reine Räume“. Whitfield entwickelte das Prinzip der laminaren Strömung und damit das Grundkonzept für seine bahnbrechende Erfindung – den Reinraum. Auf die Idee, einen geradlinigen Luftstrom einzusetzen, der aus der Decke kommt und durch den Boden abfließt, kam er laut seinem Sohn Jim Whitfield in unter Fünf Minuten. 

Der erste Reinraum, der die Idee testen sollte, war gerade mal ca. 2,5 auf 3,3 Meter groß und konnte 600 Mal innerhalb einer Stunde die Luft austauschen, wodurch die Luft hundertmal reiner war, als in den bis dahin gebräuchlichen Umgebungen. Bereits kurze Zeit später, im Jahr 1962, ließen sich die Sandia Labors, den Ultra - Cleanroom patentieren. Kaum war der Reinraum erfunden, wurde das Prinzip noch direkt in den 60er-Jahren in einem Krankenhaus in Alberquerque in einem Operationssaal umgesetzt. 

 

Zu seiner Person

Am 6. Dezember 1919, wurde Willis Whitfield in Rosedale, Oklahoma, geboren. Er wuchs mit seiner Familie auf einer Farm auf, wo er schon von klein auf die landwirtschaftliche Arbeit mitbekommen und immer tatkräftig mitgeholfen hat. Als Wissenschaftler, der sich für vieles interessierte und den Dingen gerne auf den Grund ging, studierte er Physik. Nach seinem Studium kam er 1954 zu den Sandia National Laboratories in Albuquerque, New Mexico. Zu dieser Zeit war er im Bereich der Entwicklung und Kontaminationskontrolle von Nuklearwaffen tätig. Dort lehrte er auch seine Kollegen über die Erkenntnis, dass Geräusche bei Sprengstoffexperimenten nicht übertragen werden, wenn man in den Fässern ein Vakuum erzeugt. Es war also früh klar: Whitfield hat das Potenzial, Großes zu schaffen.

 

Allgemein war er eine Person mit der Gabe, andere Menschen zu motivieren und Ihnen weiterzuhelfen. So lehrte er auch Studenten, indem er an der Universität von New Mexico Vorlesungen zum Thema Reinraum hielt. 
Nach seiner bahnbrechenden Erfindung des Reinraums forschte er ca. 15 Jahre innerhalb einer Projektgruppe für die NASA. Bis zum Zeitpunkt der Erfindung wurde dort für das Raumfahrtprogramm in nicht reinen Umgebungen montiert. Nach seiner Forschungstätigkeit für die NASA, befasste er sich wieder mit der Nuklearforschung, bis er 1984 in den Ruhestand ging. 

Willis Whitfield, ein ruhiger, umgänglicher Mann, der eine Vision hatte und mit seiner Erfindung unser aller Leben veränderte. Er hatte nicht nur Ideen, er hat die Forschung und Entwicklung auf ein anderes Level gehoben und die Weiterentwicklung vor immer neue Herausforderungen gestellt, die aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken sind. 

Als Dank und zu Ehren seiner langjährigen (30 Jahre) Arbeit bei Sandia Laboratories, steht seit 2007 eine Bronzestatue von ihm auf dem streng gesicherten Gelände in Alberquerque. Am Sockel ist eine Liste seiner Erfindungen eingraviert. Daneben ziert der Sockel einen Satz des Präsidenten Dwight D. Eisenhower: „ Ingenieure bauen für die Zukunft, nicht nur für die Bedürfnisse der Menschen, sondern ebenso für ihre Träume. Ingenieurleistungen sind der Ausdruck einer unerschütterlichen Zuversicht, dass das Leben sich weiter entwickeln wird und die Zukunft es wert ist, für sie zu arbeiten.“

Whitfield verstarb am 12. November 2012 im Alter von 92 Jahren in Albuquerque, New Mexico.