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Autor:
pure11-Redaktion

Arzneimittel aus dem 3D-Drucker – personalisierte Medizin

Arzneimittel aus dem 3D-Drucker - personalisierte Medizin
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Arzneimittel aus dem 3D-Drucker – personalisierte Medizin

Forscher gehen davon aus, dass Apotheken in der Zukunft in der Lage sein werden einmal täglich ein personalisiertes Medikament auszudrucken.

 

Die Chancen des 3D-Drucks in der Medizin

Jeder Patient ist individuell und so auch sein Krankheitsbild. Medikamente aus dem 3D-Drucker, die individuell und optimal auf die Bedürfnisse der Patienten angepasst sind, könnten die Lösung sein. Dieser Ansatz ist in ferner Zukunft mittels der Technologie des 3D-Drucks möglich! Bisher wurde diese Technologie nur im medizinischen Bereich hauptsächlich für die Entwicklung von Prothesen, Implantaten und sogar möglichen 3D-biogedruckten Organen eingesetzt.

Die Technik/ Der Prozess

Im pharmazeutischen Bereich sind bisher folgende 3D-Technologien im Einsatz:

  • FDM (Fused Deposition Modeling)
  • SSE (Semisolid Extrusion)
  • SLA (Stereolithographie)
  • MJ (Material Jetting)

Hierbei werden jeweils mittels einer Computersoftware virtuelle Entwürfe durch Abscheidung, Polymerisation oder Bindung von Materialien in aufeinanderfolgenden Schichten konstruiert.

 

Die Vorteile sind vor allem eine schnelle Produktion, Flexibilität und Vielseitigkeit in der Geometrie des Endproduktes. 

 

 

 

Die Schwierigkeit(en)

Prothesen gehören der Gruppe der Medizinprodukte an und unterliegen dem Medizinproduktegesetzt (MPG). Arzneimittel hingegen unterliegen dem Arzneimittelgesetz (AMG), welches strengere Vorschriften beinhaltet als das MPG. So gelten beim AMG die Produktionsvorschriften nach GMP (Good Manufacturing Practise, „Gute Herstellungspraxis“). Hierbei ist das Ziel, sichere, wirksame und unbedenkliche Arzneimittel herzustellen. Durch die strikten Vorgaben, welche in den aktuellen Herstellkonzernen gelten, ist es schwer, noch nicht GMP-konforme Prozessen zu implementieren. 

Auch stellt sich die Frage, wer die Verantwortung trägt. Der Entwickler, der Arzneimittelhersteller oder doch der Apotheker? Um diese Frage zu beantworten ist die Thematik sowie deren Rechtslage noch zu frisch und daher ungeklärt. 

Die Zukunft

Forschern ist es bereits gelungen, auch feste orale Darreichungsformen von Arzneimitteln mit unterschiedlichen Dosierungen herzustellen. 2015 hat die Food and Drug Administration (FDA) zum ersten Mal ein Arzneimittel (Spritam (Levetiracetam)) aus dem 3D-Drucker zugelassen. 

Wir können also davon ausgehen, dass die Technologie des 3D-Drucks von Arzneimitteln die bisherige Fertigungstechnologie nicht ersetzen wird. Sie wird sie ergänzen. Wichtig ist, dass Forscher, Arzneimittelhersteller, 3D-Drucker, Kliniker und Pharmazeuten zusammenarbeiten. Denn die Nachhaltigkeit und der innovative Stellenwert werden die Geschwindigkeit der Implementierung stark vorantreiben. 
 

 

Quellen