Kreuzkontamination

Was ist das?
Eine Kreuzkontamination ist die unerwünschte Übertragung einer Verunreinigung. Pathogene (krankheitserregende) Mikroorganismen können von einem Produkt auf ein anderes übertragen werden. Auch Allergene können beispielsweise durch Rückstände in der Produktionsanlage ein anderes Produkt verunreinigen. Die Ursachen sind bereits verunreinigte oder natürlich kontaminierte Ausgangsstoffe. 
Kreuzkontaminationen sind besonders für die Lebensmittel-, Pharma- und Kosmetikbranche von Relevanz und bei der Herstellung unbedingt zu vermeiden. 

 

Inhaltsverzeichnis

  1. Anwendungsbeispiel 
  2. Verwendung
  3. Auswahl Produkte auf pure11

 

1. Anwendungsbeispiel

Mögliche Arten von Kontaminationen sind beispielsweise:

  • Übertragung von pathogenen (krankheitserregenden) Mikroorganismen 
  • Übertragung von Allergenen auf ein Produkt während des Produktionsprozesses
  • Verunreinigung des Produkts durch Rückstände in der Produktionsanlage

Ein kontaminiertes Produkt führt zu Produktionsausfällen und hohen Folgekosten. Bezüglich der Übertragungswege unterscheidet man die direkte von der indirekten Übertragung. Bei der direkten Kontamination wird eine Substanz durch den direkten Kontakt mit der kontaminierten Komponente auf das Produkt übertragen. Wird eine Substanz über ein Arbeitsgerät oder über das Berühren von Händen übertragen, liegt eine indirekte Kontamination vor. Denkbar ist auch eine Verschleppung durch Wind, beziehungsweise durch die Luftströmung. 

 

Vorkehrungen für das Vermeiden von Kreuzkontaminationen sind besonders wichtig in Bereichen:

  • mit hohem Schadstoffanfall 
  • mit Verarbeitung oder Handhabung von pathogenen, hochgiftigen, radioaktiven oder von lebenden viralen Produkten oder bakteriellen Substanzen
  • mit gemeinsamer Raumluftversorgung mehrerer Produktionsbereiche mit unterschiedlichen Produkten
     

2. Verwendung

Im Qualitätsrisikomanagementsystem werden unterschiedliche aufeinander abgestimmte Maßnahmen festgelegt, welche eine Kreuzkontamination verhindern. Dazu gehören eine konsequente Produkttrennung, teilweise Chargentrennung, sowie die Prozesstrennung und Reinigung beim Wechsel des Produkts. Bei besonders kritischen Prozessschritten ist eine klare Raum- und Anlagentrennung mit kontrollierten Bereichen erforderlich. Produkte mit hygroskopischen Eigenschaften (z.B. Brausetabletten) stellen zusätzliche Anforderungen wie die Begrenzung der minimalen Luftfeuchte und auch bei der Konzeption von Abluftsystemen sind die Anforderungen der Herstellverfahren und Produkte zu berücksichtigen. 

Auch ist die Einhaltung von hygienischen Maßnahmen wichtig, um Kreuzkontaminationen vorzubeugen. Arbeitsflächen und Arbeitsgeräte sind regelmäßig zu reinigen und zu desinfizieren. Nur wenn eine richtige Personalhygiene umgesetzt wird können Risiken einer Kreuzkontamination und die Vermehrung von Keimen minimiert werden. Regelmäßiges Händewaschen sowie der richtige Umgang mit Reinigungsmitteln und eine Rotation der Desinfektionsmittel sind hierbei essenziell.
Das HACCP-Konzept und die FMEA finden als Werkzeuge des Qualitätsmanagements häufig ihre Anwendung beim Definieren und Prüfen der kritischer Kontroll- und Überwachungspunkte.