ADE (Acceptable Daily Exposure) / PDE (Permitted Daily Exposure)
Was bedeuten die Abkürzungen ADE und PDE?
Die Begriffe PDE und ADE werden bei der EMA (European Medicines Agency) synonym verwendet. Beide Bezeichnungen stehen für einen festgelegten Wert eines chemischen Stoffs, der bei einer lebenslangen täglichen Dosis als medizinisch unbedenklich eingestuft werden kann.
ADE ist die Abkürzung für “Acceptable Daily Exposure” und PDE ist die Abkürzung für “Permitted Daily Exposure“. Die Begriffe ADE und PDE zählen zur Gruppe der toxikologischen Grenzwerte und definieren die maximal zulässige Konzentration im Folgeprodukt.
Inhaltsverzeichnis
- Anwendungsbeispiel
- Verwendung
- Einzelnachweis
1. Anwendungsbeispiele
ADE und PDE beziehen sich immer auf die maximale empfohlene Tagesdosis eines Wirkstoffs. Einen wichtigen Stellenwert haben die Werte beispielsweise bei der Reinigungsvalidierung. Hierbei bedeutet ADE und PDE, dass nicht mehr als 1/1000 der therapeutischen Einzeltagesdosis des Vorprodukts als Rückstand im Folgeprodukt zu finden sein darf.
Es ist unwahrscheinlich, dass Nebenwirkungen auftreten, wenn eine Person ihr Leben lang eine spezifische Wirkstoffdosis unterhalb des ADE-/PDE-Wertes aufnimmt.
Zu beachten ist jedoch, dass der Wert 1/1000 vom Gesetzgeber frei gewählt ist und es keine Beweise dafür gibt, dass eine Dosis von 1/1000 tatsächlich keine toxikologische Wirkung mehr haben kann.
2. Verwendung
Der PDE-Wert wird häufig bei der Risikobewertung für Arbeitsplatzgrenzwerte oder Patientengrenzwerte hinzugezogen. Er ist spezifisch für alle Substanzen, die im Produktionsprozess vorkommen, festzulegen.
Die Ermittlung des PDE-Wertes erfolgt in der Regel durch einen Toxikologen. Dieser legt die toxikologischen Grenzwerte (ADE und PDE) in Bezug auf die Kreuzkontaminationen und Reinigung fest. Für diese Festlegung werden folgende Daten der Substanzen ermittelt:
- Toxizität
- Kanzerogenität
- Mutagenität
- Teratogenität
Die Erhebungen dieser Daten sind für die Bestimmung des NOEL-Wertes wichtig. Aus dem NOEL (No Observed Effect Level) wird dann der ADE bzw. PDE ermittelt. Auch zählen ausgewertete Daten aus toxikologisch-pharmakologischen Untersuchungen einer Substanz, beispielsweise auch Daten aus Tierversuchen, mit in die Erhebung ein.
Der festgelegte PDE darf auch für Risikogruppen wie Kinder, Schwangere und ältere Menschen keine Gefahr darstellen.
3. Einzelnachweis
- GMP-Berater