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Autor:
pure11-redaktion

Neuerung der Handschuh-Norm

Neuerungen Norm Handschuhe, auch für Reinraumhandschuhe relevant
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Neuerung der Handschuh-Norm EN ISO 374.
Auch für den Reinraum wichtig!

Im Reinraum zählt der Mensch zu den größten Kontaminationsquellen. Deshalb müssen einige Verhaltens- und Bekleidungsregeln eingehalten werden. Handschuhe dienen dem Schutz der Produkte, die durch den Träger berührt werden.

Daneben bewahren sie auch den Träger vor einwirkenden Flüssigkeiten, mechanischen Hautbeanspruchungen und verschiedenen Umwelteinflüssen. Sie fungieren als persönliche Schutzausrüstung und müssen folglich einige Aufgaben erfüllen. Je nachdem für welche Bereiche die Handschuhe eingesetzt werden, unterscheiden sich auch die Eigenschaften. So kann z.B. zwischen Chemikalienschutzhandschuhe, Hitzeschutzhandschuhe oder Schnittschutzhandschuhe differenziert werden.

Verschiedene Normen beschreiben die Anforderungen an die jeweiligen Handschuhe.

Die EN 420 beschreibt z.B. die allgemeinen Anforderungen und Prüfverfahren für Handschuhe. Die Normenreihe EN ISO 374 definiert Leistungsanforderungen, die den Träger gegen Penetration, Permeation und Degradation durch Chemikalien und Mikroorganismen schützen.

Diese Normenreihe ist in mehrere Teile aufgegliedert. Die EN 374-3 - Widerstand gegen die Permeation von Chemikalien - wurde durch die EN 16523-1:2015 ersetzt. Dabei wurden folgende Änderungen vorgenommen: der Anwendungsbereich wurde umgeschrieben, die normativen Verweisungen wurden aktualisiert, neue Begriffe wurden eingeführt und der Prüfablauf wird fortan genauer beschrieben. Diese Änderungen haben keine besonderen Auswirkungen auf den Anwender. Dieser wird die Neuerungen der Norm, die in dem ersten Teil der EN 374 vorgenommen wurden, hauptsächlich an der Kennzeichnungen der Schutzhandschuhe erkennen und bemerken.

Die EN 374-1:2003 wird durch die EN ISO 374-1:2016 ersetzt. Hier wurden mehrere Neugestaltungen vorgenommen. Diese fallen dem Anwender vor allem an der Kennzeichnung des Schutzhandschuhs auf. Die Liste der Prüfchemikalien wurde auf 18 Chemikalien erweitert und die Handschuhe werden ab sofort in drei neue Typenklassen eingeteilt.

Folgende Abbildung zeigt die erweiterte Liste der Prüfchemikalien mit den neuen Kennbuchstaben von M bis T.

Das Becherglas fällt in dem aktualisierten Teil weg. Dafür werden die Handschuhe in die Typen A, B und C untergliedert. Das Piktogramm mit dem Erlenmeyerkolben gibt durch die Kennbuchstaben die jeweilige Prüfchemikalie aus der Liste an.

Die minimale Durchbruchzeit für einen Handschuh des Typs A beträgt 30 Minuten für 6 Chemikalien. Für einen Handschuh des Typs B 30 Minuten für mindestens 3 Chemikalien und für Typ C 10 Minuten für mindestens eine Chemikalie der Liste. Handschuhe des Typs C werden nicht mit Kennbuchstaben versehen. Typ C ist vergleichbar mit dem bisherigen Becherglas. Folgende Abbildung zeigt die bisherigen und die neuen Piktogramme.

Die aktualisierte Norm greift ab April 2018

allerdings mit einer Übergangsfrist von fünf Jahren. Das bedeutet, dass in diesem Zeitraum auch noch Handschuhe nach alter Zertifizierung verkauft und angewendet werden können. Ab April 2023 dürfen nur noch Handschuhe nach aktualisierter Norm in Umlauf gebracht werden. Dadurch erhoffen wir uns eine bessere Vergleichbarkeit und ein genaueres Verständnis für die Permeationszeiten eines Handschuhs. Die Ausweitung der Chemikalienliste trägt ebenso dazu bei, wie die Verbesserung des Prüfablaufs.

Gerne beraten wir Sie bei der Suche nach dem passenden Handschuh. Unabhängig davon, ob es sich um Chemikalien, die Montage, Zytostatika oder den sterilen Bereich handelt. Für jede Industrie und Anwendung geben wir gerne Ratschläge und senden kostenfreie Produktmuster zum Testen.

Da jeder Kunde anders arbeitet ist es enorm wichtig, die Handschuhe im eigenen Einsatz zu testen. Arbeitgeber stehen in der Pflicht, Ihren Mitarbeitern die erforderlichen Mittel des Arbeitsschutzes bereitzustellen.

Wir unterstützen Sie gerne umfassend und stehen für jegliche Fragen und Wünsche zur Verfügung.