Body-Box zur Prüfung von Reinraumbekleidung

Was ist eine Body-Box?

Bevor eine Bekleidung im Reinraum eingesetzt wird, werden verschiedene Prüfungen mit dieser Kleidung durchgeführt. Dabei wird die Bekleidung klassifiziert und durch Messwerte überprüft, ob sich die Kleidung für den vorgesehenen Zweck eignet.

 

Inhaltsverzeichnis

  1. Anwendungsbeispiel
  2. Verwendung
  3. Einzelnachweise

1. Anwendungsbeispiele

In einer Body-Box können Bekleidungselemente unter realen Tragebedingungen getestet werden. Dabei werden die Tests immer mit derselben Person durchgeführt, um eine bestmögliche Vergleichbarkeit zu erreichen. Untersucht wird, wie viele Partikel beispielsweise durch Nähte, Reißverschlüsse, dem Gewebe selbst oder am Hals des Trägers entweichen.

Trotz den mittlerweile verbreiteten Prüfungen von Reinraumkleidungen gibt es keine feste Zuordnung der ermittelten Werte für die verschiedenen Reinheitsklassen. Auf Grundlage der Ergebnisse werden Empfehlungen für den Einsatz der Bekleidung geäußert. Aus diesem Grund variieren die Empfehlungen teilweise abhängig des Herstellers.

2. Verwendung

In der Body-Box wird der sogenannte „particle containment“ Test durchgeführt. Bei dieser Testmethodik wird sich meist auf einen Untersuchungswert konzentriert. Die Durchführung solcher Tests ist praxisorientiert, da in der Body-Box, losgelöst von sonstiger Partikelabgabe durch Maschinen oder ähnlichem, die tatsächlichen, vom Menschen abgegebene Partikeln erfasst werden können.

Ein typischer Untersuchungsablauf sieht folgendermaßen aus:

  1. Vorlauf von 30-60 Minuten, je nach Partikelbelastung oder Anwendungsziel: Die Lüftungsanlage der Body-Box wird mit der höchsten Filterleistung betrieben, damit die Ergebnisse vergleichbar sind. Diese Phase ist vergleichbar mit der clean-up-Phase im Reinraum. Eventuell bestehende Partikel aus der Body-Box werden abtransportiert.
  2. Eine Person, die die zu testende Bekleidung trägt, betritt die Body-Box.
  3. In der Body-Box werden Messungen durchgeführt, bei denen die Person steht und bei denen die Person ein definiertes Bewegungsprogramm ausführt. Das Bewegungsprogramm besteht aus Bewegungen, die bei der täglichen Arbeit im Reinraum stattfinden können, wie beispielsweise Bücken, Knie beugen, Laufen oder das Bewegen der Arme.
  4. Mittels installierten Partikelmessgeräten wird die Partikelmenge, die der Mensch abgibt, gemessen.

Die Durchführung der Tests in der Body-Box orientiert sich in der Regel an der Richtlinie IEST-RP-CC-003.4.

Der Prüfstand der Bekleidung

Neben mindestens einem integrierten Partikelmessgerät sollte eine gut ausgestattete Body-Box auch einen Temperatur- und Feuchtigkeitssensor beinhalten. Welcher Reinraumfilter verwendet wird, richtet sich nach dem Untersuchungsziel. Wird beispielsweise eine Bekleidung für die ISO-Klasse 3 oder 4 untersucht, sollte ein Filter verwendet werden, der auch für die jeweilige Reinraumklasse vorgesehen ist. Auch sollte die Anzahl der Filter, die Luftwechselzahl und andere zu beachtende Parameter auf die Größe der Body-Box ausgerichtet sein, um möglichst realitätsnahe Ergebnisse zu erzielen.

3. Einzelnachweise

Buch: "Reinraumtechnik", 4. Auflage, SpringerVerlag